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Auch wenn Sie sich zu 100% sicher sind das eine andere Person Trans ist, so dürfen Sie ihr nicht sagen das Sie Transgender sind, wenn sie Ihre Gefühle nicht selbst erforscht hat. Sie können sie über Gender Dysphorie aufklären; Sie können über Gender Euphorie aufklären; Sie können ihnen Parallelen zwischen ihren Gefühlen aufzeigen - aber Sie können nicht einfach zu jemandem sagen: „Sie sind Transgender“.
Warum denn nicht? Weil sie Ihnen meistens nicht glauben werden.
Wir alle haben Transphobie verinnerlicht. Es blockiert uns zu glauben das wir Trans sein könnten. Zusätzlich glauben wir, dass „Trans-Sein“ etwas negatives ist, das unseren Wert als Mensch schmälert. Dieser Innere Druck, kombiniert mit dem Druck der Umgebung, wie Familie und Freunde, machen es einer Person extrem schwer, sich selbst zu akzeptieren.
Ein Selbstverteidigungsmechanismus wird unterbewusst ausgelöst, wenn Sie einer das eigene Geschlecht hinterfragenden Person mitteilen, dass Sie sie für Trans halten. Unterbewusst wird die andere Person versuchen diese Aussage abzulehnen und es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit das diese Zuordnung zu noch mehr innerlicher Ablehnung führt. Auch besteht die Gefahr, dass die andere Person sauer und gekränkt wird, weil Sie sie für Trans (also defekt, kaputt oder minderwertig) halten. Allzu oft zeigen Transphobe Personen klare Beweise dafür, dass sie ihre eigenen Kämpfe mit ihrem Geschlecht führen und es gibt leider keinen Mangel an Trans-Personen, die als Selbstschutz [eine Transphobe Vergangenheit hatten](https://curvyandtrans.tumblr.com/post/661595258598113280/interview-with-an-ex-radfem).
Selbst wenn die Person Ihre Erklärung akzeptiert, lässt die Tatsache, dass Sie nicht selbst darauf gekommen ist, die Möglichkeit nach Zweifeln zu, was Ihre Dysphorie wecken könnte. Der Gedanke könnte aufkommen, zu glauben, Sie hätten ihnen diese Idee in den Kopf gepflanzt und Sie hätten sie manipuliert, um zu denken sie sei Trans. Der einzige sichere Weg einer Person zu lernen, dass sie Trans ist, besteht darin, es selbst zu erkennen.
Schließlich besteht der ganze Zweck des „Trans-Seins“ in Selbstzuweisung und Selbstverwirklichung. Einer Person zu sagen, dass sie Trans ist, ist ebenso sicher eine Zwangszuweisung wie es schon mal bei Ihrer Geburt getan wurde. Wenn Sie ihnen wirklich helfen möchten, sich selbst zu erkennen dann erzählen Sie ihnen von Ihrem Leben, erzählen Sie ihnen, wie Dysphorie funktioniert, schicken Sie ihr die Gender Dysphorie Bibel zum lesen, geben Sie ihnen Möglichkeiten zu erkennen, dass das, was sie erleben, nicht etwas ist, mit dem Cis-Menschen kämpfen.
Es sei denn, sie werden direkt gefragt, ob Sie sie für Trans halten … dann ist die oberste Direktive außer Kraft gesetzt.
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